Viele Menschen, die in jüngeren Jahren (auch viel) Sport betrieben haben, stellen ihre diesbezüglichen Aktivitäten in der turbulenten Lebensmitte oftmals ein. Andere Verpflichtungen wie Beruf und Familie sind dann wichtiger. Erst im weiteren Lebensverlauf, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Beruf weniger fordert, gibt es wieder Raum für Sport und Bewegung. Die gute Nachricht dazu lautet: egal wie alt und wie unsportlich man selbst vielleicht sein mag – mit Sport zu beginnen lohnt sich immer!
Die Nutzung von Kreislauf und Muskeln erzeugen beim Körper so genannte Anpassungsleistungen, also den Aufbau von mehr Muskelmasse und besserer Kondition. Diese Leistung erbringt der menschliche Körper grundsätzlich bei jungen wie alten Menschen – nur nicht in der gleichen Form und Geschwindigkeit. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass sich Sport im Alter weniger lohnt! Zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßige körperliche Aktivitäten jederzeit der Gesundheit zuträglich sind: das Risiko eines Herzinfarkts und Schlaganfalls sinkt, der Stoffwechsel wird angeregt, der Geist aktiviert, die Knochen stabilisiert und sogar der Nachtschlaf und die eigene Laune profitieren – ganz ohne Rezept.
Sportlicher (Neu)start im Alter – worauf muss man jetzt achten?
Wie bei jedem Mittel bestimmt auch hier die Dosis die Wirkung: wer vollkommen untrainiert meint, auf einmal Leistungssport betreiben zu müssen, schadet dem Körper eher als ihm zu nutzen. Vor Beginn neuer oder wieder aufgenommener sportlicher Aktivitäten ist daher eine Visite beim Hausarzt, der gegebenenfalls an Orthopäden, Kardiologen und andere Fachärzte weiter verweist, absolute Pflicht! Er oder sie kennt die individuelle Gesundheits- und Krankengeschichte und kann so ehrlich und schnell sagen, was gut möglich ist und was man besser meiden sollte. Nach der ärztlichen Abklärung gilt es nun, eine geeignete Sportgruppe, ein Fitnessstudio oder einen passenden Sportverein zu finden. Viele Vereine und Studios bieten heute bereits eigene Trainingsprogramme für Ältere, die gezielt langsam anfangen und die Trainingsintensität altersgerecht steigern. Die Faustregel lautet, dass sich Trainingsteilnehmer nach dem Sport eher angenehm erschöpft als völlig ausgelaugt fühlen sollten – hier gilt es, auf das eigene Bauchgefühl zu achten und gegebenenfalls das Trainingsprogramm daran anzupassen. Regelmäßigkeit ist wesentlich wichtiger als die Intensität – und schmerzhaft darf das Training auf keinen Fall sein!
Mit Freude die eigene Motivation erhalten
Welche Art von Sport konkret ausgeübt wird, ist zweitrangig. Hauptsache, die Bewegung macht Freude – nur so bleibt auch die Eigenmotivation langfristig erhalten. Gut zum Einstieg sind beispielsweise Wandern und das weit verbreitete Nordic Walking (schnelles Gehen mit unterstützenden Stöcken). Für Wasserfreunde empfiehlt sich Aquajogging, Wassergymnastik oder betreutes Schwimmtraining auf Strecke und Zeit. Schwimmen trainiert vor allem Muskeln und Kreislauf, entsprechende Angebote gibt es heute in fast allen Hallenbädern. Joggen und andere schnelle Laufformen können die Ausdauer und Konstitution stark steigern, sollten aber unbedingt mit dem Arzt abgestimmt werden, um Gelenkschäden zu vermeiden. Auch Geräte- und Krafttraining ist für Bestager und Senioren eine gute Möglichkeit, Stoffwechsel, Muskulatur und Beweglichkeit zu fördern. Wichtig sind angepasste Trainingsprogramme – es lohnt sich, vor Ort Studioangebote zur vergleichen und gezielt nach Programmen für Ältere zu fragen. Viele Sportangebote orientieren sich dabei gezielt an den zielgruppenspezifischen Bedürfnissen: so gibt es oftmals wohnortnahe Angebote vor Ort oder im Stadtteil, die auch zu bestager- und seniorenfreundlichen Zeiten am Vormittag und frühen Nachmittag stattfinden.
Weitere Informationen
Sport der Älteren – umfangreiche Informationssammlung des DOSB >>
IN FORM – eine Initiative der Bundesministerien für Ernähung und Gesundheit >>
„Ich beweg mich“ – ein Bewegungsprogramm der Apotheken Umschau >>