Donnerstag , 5 Dezember 2024

Bestager-Studie: Zuhause 4.0 statt Altersheim

Smart-Home-Lösungen erhöhen die Lebensqualität und ermöglichen ein langes selbstbestimmtes Wohnen zu Hause – davon ist die Generation 60plus überzeugt. Dafür würden rund zwei Drittel monatlich bis zu 100 Euro ausgeben. Dies zeigt eine aktuelle bundesweite Studie von Feierabend.de, in der über 1.500 Nutzer der Webseite befragt wurden.

Bestager sind die Zielgruppe für intelligentes, altersgerechtes Wohnen. „2050 wird fast jeder dritte Deutsche über 65 Jahre alt sein. Mit dem demographischen Wandel etablieren sich die Senioren als eine wichtige Zielgruppe für die digitale Wirtschaft und die Hersteller smarter Geräte“, sagt Alexander Wild, Experte für Seniorenmarketing. „Schon heute interessieren sich Bestager für neue Technik, die ihren Alltag zu Hause erleichtert. Senioren wissen, dass die Digitalisierung ihnen hilft, länger selbstbestimmt in einer vertrauten Umgebung zu leben: Zuhause 4.0 statt Altersheim.“

Unabhängiger dank Technik: Ausgaben bis 100 Euro monatlich akzeptiert
Tatsächlich glauben 61 Prozent der Befragten, dass digitale Technik ihre Lebensqualität erhöht. Jeder Zweite (50 %) ist überzeugt, dank Ambient Assisted Living (AAL) länger in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. Denn das möchten 69 Prozent auf jeden Fall. Auffällig: Für 15 Prozent ist die digitale Technik eine notwendige Voraussetzung, um im Alter zu Hause zu leben. Dafür sind die Senioren durchaus bereit, in ihr Portemonnaie zu greifen: 64 Prozent würden monatlich bis zu 100 Euro für Smart-Home-Lösungen ausgeben, sieben Prozent auch mehr.

Generation 60plus: gut vernetzt
Entgegen vieler Vorurteile sind die Bestager schon heute gut vernetzt. Knapp drei Viertel der Befragten (73 %) besitzen ein Smartphone – und von diesen nutzen es 89 Prozent täglich. Fast jeder Zweite (47 %) kommuniziert täglich über Messenger- und Chat-Programme. Alexander Wild weiß: „Viele Menschen fürchten sich davor, im Alter allein zu sein. Über Social Media können sich Senioren leichter mit Gleichaltrigen austauschen. Dazu gehört auch, dass man sich im Alltag gegenseitig unterstützt – sich etwa beim Einkaufen oder für die Gesundheit Ratschläge gibt oder in schwierigen Situationen Trost schenkt. ‚Gemeinsam statt einsam‘ ist das Motto der vernetzten Generation 60plus. So entstehen auch offline gute Beziehungen.“

Angst vor digitaler Technik? Fehlanzeige
88 Prozent der Bestager kommen gut mit digitaler Technik klar. Gibt es einmal Probleme, recherchieren sie vor allem im Internet (65 %). Rund jeder Zweite (45 %) holt sich Rat bei seinen Kindern und Enkeln. Sprachassistenten findet rund jeder Dritte (31 %) sehr interessant. Und nur knapp jeder Zehnte (9 %) sagt, dass digitale Technik ihm Angst macht. Die größte Sorge der Befragten gilt dabei dem Datenschutz.

Internet der Dinge: vor allem für Unterhaltung

Auch das Internet der Dinge ist den Bestagern bekannt. Bisher nutzen sie vernetzte Geräte aber vor allem zur Unterhaltung. 42 Prozent der Befragten besitzen ein Smart TV mit Internetzugang. Jeder Fünfte (20 %) nutzt Video-Streaming-Dienste wie Netflix.

Safety first: AAL macht den Alltag sicherer
Geräte aus den Bereichen Gesundheit und Sicherheit finden die Befragten besonders sinnvoll. Die Top 5 führt der mobile Notruf an (79 %). Platz 2 teilen sich Bewegungsmelder und die Anwesenheitssimulation, die während eines Urlaubs Licht und Rollläden steuert, um Einbrecher fernzuhalten (jeweils 66 %). Es folgen Alarmanlage (61 %) und Sturzsensoren (57 %). Allerdings: Obwohl fast alle Senioren den mobilen Notruf für sinnvoll erachten, nutzen ihn bisher nur sechs Prozent.

Gesundheit & Medizin: der virtuelle Arzt im Haus
Jeder dritte Best Ager interessiert sich für die digitale Unterstützung seiner Gesundheit. Medizinische Assistenzsysteme (44 %) stehen besonders hoch im Kurs. Vergleichsweise offen sind die Senioren aber auch für Smart Wearables (35 %), akustische oder optische Orientierungshilfen für die Einnahme von Medikamenten (34 %) und die medizinische Ferndiagnose (32 %). Das Schlusslicht bei den Assistenzsystemen bildet die Vitalüberwachung über Bewegungssensoren (28 %).

Zuhause 4.0: smarte Gebäudetechnik ist Trumpf
Über intelligente Haustechnik urteilen die Senioren differenziert. Für einen Kühlschrank-Check per App interessiert sich jeder siebte Best Ager (14 %). Besonders gefragt ist smarte Gebäudetechnik wie die automatische Steuerung von Heizung (58 %), Rollläden (44 %) und Licht (42 %). Etwas zurückhaltender zeigen sich die Best Ager gegenüber intelligenten Haushaltshelfern: Staubsauger-Roboter (26 %), Kochautomaten (21 %) und Rasenmäher-Roboter (18 %).

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